Retter in Orange

Die orangefarbenen Hubschrauber des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) werden den Bundesländern für den Zivilschutz zur Verfügung gestellt. Die Länder setzen die Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) im täglichen Betrieb ergänzend zu ihrem bodengebundenen Rettungsdienst ein.

Jeder Zivilschutz-Hubschrauber führt eine medizinische Ausstattung mit, vergleichbar mit einem bodengebundenen Notarztfahrzeug.

 

Im ZSH kann ein Verletzter / eine Verletzte liegend transportiert werden. Eine Notärztin / ein Notarzt und ein /eine zum TC-HEMS (Technical Crew-Helicopter Emergency Medical Services) weitergebildeter Notfallsanitäter oder weitergebildete Notfallsanitäterin gehören neben der Pilotin / dem Piloten zur ständigen Besatzung. Die medizinischen Besatzungsangehörigen werden grundsätzlich durch das jeweilige Stationskrankenhaus, die Hilfsorganisationen oder Berufsfeuerwehren gestellt. Alle ZSH werden von Pilotinnen oder Piloten der Bundespolizei geflogen. Die Verträge mit den Krankenhäusern, Hilfsorganisationen und Berufsfeuerwehren schließen die Träger ab. Ihnen sind auch die finanziellen Belange der Zivilschutz-Hubschrauber übertragen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nimmt alle Aufgaben der Verwaltung wahr, die sich aus dem Betrieb ergeben.. Dazu gehören unter anderem, die Hubschrauber im Auftrag des Bundesministeriums des Innern zu beschaffen und auszustatten. Um die Ausbildung der Notärztinnen und Notärzte zu unterstützen, findet bis zu zweimal jährlich das Einweisungsseminar für Ärztinnen und Ärzte auf Zivilschutz-Hubschraubern statt. In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover bietet das BBK an der JUH-Akademie in Hannover bis zu dreimal jährlich ein Simulationstraining für Ärztinnen und Ärzte sowie TC-HEMS an.

Das BBK richtet an seiner Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) einmal jährlich das Seminar „Qualitätssicherung für Zivilschutz-Hubschrauber – Jahrestagung“ aus, an dem die Leitenden Hubschrauberärzte und -ärztinnen und die Leitenden TC-HEMS der 12 Luftrettungszentren mit ZSH, die verantwortlichen Pilotinnen und Piloten sowie Vertretungen der Bundespolizei-Fliegergruppe und der Träger teilnehmen. Die Jahrestagung dient dem gemeinsamen Austausch und zur Erarbeitung und Festlegung gemeinsamer Standards.

50 Jahre Zivilschutz-Hubschrauber

Im Jahr 2021 jährt sich zum 50sten Mal die erste Indienststellung eines Zivilschutz-Hubschraubers (ZSH). Am 22. Dezember 1971 stellte der damalige Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher Christoph 3 als ersten Rettungshubschrauber des Bundes in Leverkusen in Dienst.

Das BBK wird das Jubiläum in diesem Sommer in Zusammenarbeit mit dem Team von Christoph 3 und der Berufsfeuerwehr Köln, die für das Luftrettungszentrum zuständig ist, feierlich begehen. Der genaue Termin wird gerade abgestimmt.

Des Weiteren nimmt das BBK das Jubiläum zum Anlass, in seiner Publikationsreihe „Bevölkerungsschutzmagazin“ Heft III/2021 dem Schwerpunktthema „Zivilschutz-Hubschrauber“ zu widmen. Es wird interessante Artikel zu diversen Aspekten und aus unterschiedlichen Perspektiven rund um die ZSH beinhalten. Das Heft erscheint im Spätsommer 2021.